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Wiesenkiez

Erfrischende Getränke aus dem Obst heimischer Streuobstwiesen

Sechs Fragen an Christoph Jestädt von Wiesenkiez

Hallo Christoph, erzähl uns mehr über Wiesenkiez und dein Unternehmen.

Wir sind ein Familienunternehmen in der 10. Generation, dass sich jederzeit immer wieder neu erfindet und neue Wege beschreitet, sich dabei aber immer in seinen Werten und seiner Philosophie treu bleibt: nachhaltig und naturnah zu arbeiten

Wie bist du auf die Idee gekommen? 

Ich bin in unseren Bio-Hof bereits als kleines Kind hineingewachsen und wollte diesen im Nebenerwerb weiterführen – ich habe eigentlich Lehramt studiert. Die Vermarktung regionaler Lebensmittel und der Zusammenhang zwischen Produkt und Naturschutz hat mich dann aber so begeistert, dass ich mich entschieden habe, mich selbstständig zu machen und meine GmbH zu gründen.

Was ist das Besondere an eurem Unternehmen?

Wir reden nicht nur von Nachhaltigkeit, wir handeln danach. Am deutlichsten wird das an unserer Marke Wiesenkiez. Wir sammeln die Äpfel aus der gesamten Rhön von über 1000 biozertifizierten Streuobstwiesenbesitzern ein und zahlen ihnen mit unserem Verein Rhöner Apfelinitiative, in deren Vorstand ich bin, den doppelten Preis im Vergleich zu anderen Keltereien. Dadurch wollen wir unsere Lieferanten motivieren, ihre Wiesen zu erhalten und neue Bäume zu pflanzen. Gleichzeitig haben wir alleine in diesem Winter 220 Hochstämme und 600 Hecken und Sträucher nachgepflanzt, bieten kostenlose Schulungen und Umweltbildungsprogramme für Kinder und Erwachsene und Kulturevents wie das Filmfestival Wiesenflimmern an. Alles nur mit dem einen Ziel, den wunderbaren Lebensraum Streuobstwiese zu schützen und zu erhalten. Mit unserer Weinschorle »Lieber Schorli« konnten wir in drei Jahren 11.000 € an den Landesvogelschutzbund spenden, um den Lebensraum Weinberg zu schützen und unser Maskottchen, den Wiedehopf zu retten.
Ich möchte wissen, wo die Rohstoffe für meine Produkte herkommen und mit den Lieferanten zusammenarbeiten, die in punkto Nachhaltigkeit genauso denken wie wir. Gleichzeitig möchte ich zeigen, wie lecker Naturschutz schmecken kann. Es geht dabei nicht um Verzicht, sondern vielmehr um Genuss. Eine Apfelschorle mit über 300 alten Apfelsorten ist nicht nur besser für die Umwelt – sie schmeckt auch besser.

Was inspiriert dich?

Meine Vorfahren haben entgegen der damals herrschenden Theorie in der Landwirtschaft nicht auf Fichtenmonokulturen im Wald gesetzt oder die Streuobstwiese abgeholzt, weil diese sich nicht rechnet, sondern diese Lebensräume erhalten. Mein Vater hat unseren Betrieb bereits 1989 auf Bio umgestellt und wurde dafür oftmals als grüner Spinner belächelt. Er hatte aber den Mut, diesen Schritt aus Überzeugung zu gehen und langfristig zu denken.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? 

Nach der Gründung in 2019 haben wir uns ziemlich schnell entwickelt und in 2021 eine nationale Listung bei tegut erreicht. Dieses Jahr sind auch die Wiesenkiez Cider in allen tegut Filialen und bei Rewe in Bayern und Hessen zu finden. Ein weiterer wichtiger Schritt war der zweite Platz beim Hessischen Gründerpreis in der Kategorie »Zukunftsfähige Nachfolge«. Neben unseren Eigenmarken haben wir einen Großhandel mit über 300 regionalen Spezialitäten von 30 verschiedenen kleinen Landwirten und Herstellern, die wir in ganz Hessen und Nordbayern bei mittlerweile über 500 Gastronomien, Hofläden und dem Einzelhandel vertreiben.

Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen du berichten möchtest?

Mit anderen Food-Start-ups aus Fulda (Eisheilige, Reinholz Kaffee, Gastro-Fairständnis) haben wir die »Foodies mit Haltung« gegründet. Neben einigen Eigenmarken wie unserem regionalen Bio-Haferdrink in der Mehrwegflasche wollen wir eine neue Plattform schaffen, die auch neuen Gründern im Green-Foodbereich unter die Arme greift und gemeinsam den größtmöglichen Nutzen im Bereich des Klimawandels und der Biodiversität schafft.

Bildnachweis: Hannheinehof Lebensmittel GmbH

Über Hannheinehof Lebensmittel GmbH:

»Ich brenne für regionale und nachhaltige Lebensmittel, mit denen die artenreichen Lebensräume, auf denen die Früchte wachsen, langfristig erhalten werden.«

Gründer: Christoph Jestädt
Gründung: 1682 (Hof) / 2019 GmbH
Sitz: Hessen

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