Hochwertig, authentisch, zeitlos.

Sechs Fragen an Sascha und Guido Wolf von Classic Kontor

Hallo Sascha und Guido, beschreibt euer Unternehmen kurz für uns.

Bei uns im Classic Kontor (lokaler Store in Erkelenz sowie in unserem Onlineshop) findet man eine gezielte, authentische Produktauswahl bestehend aus Lifestyle-Produkten, Accessoires und Männer-Bekleidung mit dem Bekenntnis zu Zeitlosigkeit und höchster Qualität.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Sascha: Es begann mit einem konsequenten Gegenentwurf zur Mode, als ich aus meiner unmodischen, zeitlosen G-1 Flight Jacket, die ich mir mit 16 lange erspart hatte, rausgewachsen war und einen gleichwertigen Ersatz suchte. Knapp 20 Jahre später, sah dieses Modell noch exakt gleich aus und der Reiz lag hier für mich in dem Beständigen und nicht, wie in der Mode üblich, dem ständig Neuen.
Da hatte ich die Vermutung, dass auch andere so ticken könnten wie ich, denn beständige Dinge mit einer interessanten Story faszinierten mich schon immer. Meine erste Taucheruhr war ja auch nicht irgendeine, sondern der DOXA Zeitmesser meines Kindheitshelden Jacques Cousteau. In der Folge bestellte ich nicht nur eine Jacke, sondern gleich 10 Stück. Ab da nahm alles seinen Lauf.

Guido: Ich war lange im Vertrieb von Luxuskosmetik und Mode tätig. Irgendwann haben wir zwei bei einer Familienfeier zusammen gesessen und überlegt, wie man die Idee und das Unternehmen mit unserer gemeinsamen Philosophie und Erfahrung zusammen weiterentwickeln könnte. Das war 2012. Seitdem wachsen wir konstant und gesund.

Was ist das Besondere am Classic Kontor und worauf legt ihr am meisten wert?

Mit dem Kontor verbinden wir das traditionelle Geschäft der hanseatischen Kaufleute mit ihren Waren aus aller Welt. Die solide Kaufmannstradition, bei der auch der Handschlag noch Gewicht hat, gefällt uns sehr. Auch bei uns gibt es diese langjährigen, soliden Verbindungen, die per Handschlag besiegelt wurden.
Unser Kontor beschäftigt sich seit der ersten Stunde an mit besonderen Produkten aus Asien, Nordamerika und Südamerika, sowie Spezialitäten aus den Regionen Europas. Wenn es etwas Interessantes gab, haben wir uns das immer gerne direkt vor Ort angesehen, um das Thema genau zu verstehen. Egal ob in Japan, Korea, USA oder Schottland. Bei den Themen Nachhaltigkeit und Langlebigkeit punkten wir auf der gesamten Breite des Sortiments. Vom Kaweco Füller bis hin zum Red Wing Boot. Alles lässt sich reparieren. Die Wertigkeit und Zuverlässigkeit macht einfach Spaß im täglichen Gebrauch. Wichtig ist aber vor allen Dingen der Funke, der überspringt, wenn wir uns mit einem Produkt befassen.

Was inspiriert euch?

Sascha: Reisen bieten natürliche geballte Eindrücke. Im Alltag passiert es eher punktuell. Da sind es dann Kundengespräche, alte Gary Grant Filme, oder ganz beiläufige Kleinigkeiten. Kürzlich erst, als ein Schreiner neben seinen modernen Systainer Werkzeugboxen, auch seine speckige, mit viel Liebe zum Detail, selbstgebaute Holzkiste aufklappte. Ich fand es inspirierend, dass auch in dieser Alltagssituation, bei der es auf Effektivität und Funktion ankommt, das Liebgewonnene noch Platz hat und integriert wird.

Guido: Bei mir sind es auch vor allen Dingen Reisen – zu sehen wie Traditionen in anderen Kulturen gelebt werden. Aber auch Kundenfeedback. Dabei ist es egal, ob man gelobt oder auch mal konstruktiv kritisiert wird. Und natürlich generell das eigene Umfeld und unsere Kunden, von denen einige über die Jahre zu guten Freunden geworden sind.

Gibt es ein paar herausragende Meilensteine? Welche Hürden und Herausforderungen habt ihr gemeistert?

Sascha: Rückblickend betrachtet gab es viele Meilensteine die wir genommen haben. Allein der Weg von einer groben Idee, über eine abendliche Nebenbeschäftigung mit Hobbycharakter bis hin zum funktionierenden, professionellen Unternehmen, war mit vielen Stolpersteinen gepflastert. Das Gute daran ist, dass man an jeder erklommenen Stufe wächst, und die Erfahrungen außerhalb der Komfortzone die wertvollsten sind.

Guido: Definitiv die Entwicklung der Firma zu sehen, entstanden aus eigenen Mitteln, ohne große finanzielle Budgets oder Investorenkapital.
Vor allen Dingen der Umzug in den Classic Kontor Shop in Erkelenz 2013, einer alten Druckereihalle aus den 1920ern, wo wir selber aktiv bei der Renovierung mitgearbeitet haben. Dies war ein wichtiger Schritt, da hier auch der (räumliche) Freiraum für neue Ideen gegeben ist und dadurch das Wachstum erst möglich wurde.

Gibt es kommende Projekte oder Pläne, von denen ihr berichten möchtet?

Die Themen gehen uns nicht aus. Wir haben viele spannende Kooperationen im Köcher. Online wird etwas Neues passieren und auch mit dem lokalen Geschäft stecken wir in Planungen. Der Online Handel wird immer anspruchsvoller und die Latte liegt jedes Jahr ein bisschen höher. Dem Thema werden wir uns widmen. Dazu kommt dem stationären Handel eine größere Bedeutung zu, da wir diesen mit verschiedenen Events erlebnisreicher machen wollen.

Bildnachweis: Andreas Unkelbach / Classic Kontor